Aus der Mitte kommt die Kraft
Hara ist japanisch, bedeutet Bauch und gilt als die ultimative Lebensquelle: Für die fernöstliche traditionelle Medizin genauso wie für japanische Kampfkünste.
Diese Quelle der Kraft liegt ein paar Zentimeter unter unserem Bauchnabel und ist für den Japaner das Zentrum jedes Bemühens und jeder Übung. Was man auch tut, Bogenschießen, Tanzen, Blumenstecken, Singen, Teetrinken oder Ringen – es macht keinen Unterschied. Es geht um Übung zur Meisterschaft des Seins, um den inneren Weg. Und das Kernstück dieses Wegs ist die Unerschütterlichkeit des Schwerpunkts in der Mitte – im Hara. Die japanischen Schwertkämpfer schöpfen ihre Energie genauso aus der Kraft des Hara wie die Kalligrafie- oder Zenmeister. Ihre Meisterschaft kommt von innen und ist nicht das Ergebnis von Ehrgeiz oder errungener Technik.
Die Lehre des Hara besagt, das Weiterkommen auf diesen Weg ist von 3 Faktoren abhängig: Erlebnis, Einsicht und Übung. Hara ist das Zusammenspiel dieser 3 Faktoren. Das Erlebnis, das uns staunen lässt, erschüttert oder beglückt, die Einsicht, die dem Erlebten eine Bedeutung gibt und die Übung, die Altes zurücklässt und das Fortschreiten in Neues wahrmacht.
Die 3 Stufen der Übung
Haltung, Spannung und Atem sind die Ausgangspunkte jeder Übung und unerlässlich für die Verankerung in der Mitte. Dabei lässt ein Meister den Atem geschehen, er steuert ihn nicht, sondern lässt ihn zu. Er weiß, der Atem entspricht der Entwicklung des Menschen und bei dieser Übung lernt der Mensch stufenweise.
Stufe 1:
Der Mensch nimmt den Atem wahr und erkennt ihn als Instrument. Er lernt das lebendige Atmen-Können als Basis.
Stufe 2:
Der Mensch nimmt sich im Atem als losgelöst vom Ich wahr. Er gibt sich dem Ausatmen hin und lässt los.
Stufe 3:
Der Mensch verlässt den Ich-Stand, entdeckt die unbekannten Gründe des Lebens und findet so in einem tieferen Sinn zu sich selbst. Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Atem verwandelt sich in eine Ineinandersetzung. Aus der Übung der Konzentration auf den Atem wird eine Meditation durch den Atem.
Üben ist schwer
So verändert ein Meister im Hara sein Lebensgefühl. Er fühlt einen besonderen Kontakt zu sich und aller Welt. Er steht mit einer anderen Kraft im Leben und erlebt es in einer neuen Qualität und Tiefe.
In den Büchern steht, dass das Wesen und die Übung des Hara nur verstehen kann, wer selbst zu üben beginnt. Der Unerfahrene wird allerdings geneigt sein, die Anforderungen zu unterschätzen. Die einzelnen Übungen für sich mögen leicht sein, aber es ist wahrhaftig schwer, ein Übender zu werden – und zu bleiben.
Rolf Krizian war nicht nur Trainer einer deutschen Handballbundesligamannschaft, er war im Betreuerstab der deutschen Weltcup-Abfahrerinnen und betreute olympische MedaillengewinnerInnen. Im Hochleistungssport geht die Bedeutung und Funktion der Atmung weit über Stoffwechsel und Gasaustausch hinaus. Wohin und wie weit, erzählt der renommierte Sportwissenschaftler, Coach, Therapeut, Trainer im Gespräch mit Alexander Jonas. Rolf KrizianMail: kontakt@scola-bildungsakademie.dewww.scola-bildungsakademie.de Alexander JonasMail: a.jonas@jonas.co.atwww.alexander-jonas.at SPIRAH bildet ein…
Die Frage nach Wirkung oder Ursache. Der 1923 in der Nähe von Kiew geborene Konstantin Pavlovich Buteyko studierte zuerst Ingenieurswesen in Kiew. Im Laufe des 2. Weltkriegs meldete er sich an die Front und arbeitete dort als Mechaniker. Die Leiden des Krieges motivierten ihn, an der renommiertesten Moskauer Ärzteschule Medizin zu studieren. Mit 29 Jahren schloss er das Studium mit…
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