K. Buteyko: DER ATEMREVOLUZZER

K. Buteyko: DER ATEMREVOLUZZER


Die Frage nach Wirkung oder Ursache.


Der 1923 in der Nähe von Kiew geborene Konstantin Pavlovich Buteyko studierte zuerst Ingenieurswesen in Kiew. Im Laufe des 2. Weltkriegs meldete er sich an die Front und arbeitete dort als Mechaniker. Die Leiden des Krieges motivierten ihn, an der renommiertesten Moskauer Ärzteschule Medizin zu studieren. Mit 29 Jahren schloss er das Studium mit Auszeichnung ab und begann als Arzt zu arbeiten.

Was wäre wenn …

Buteyko selbst litt unter schwerem Bluthochdruck. Bei sich selbst und bei all seinen Patienten beobachtete er, dass diese Krankheit von verstärkter bis schwerer Atmung begleitet wird. Er stellte sich nun eine folgenschwere Frage: „Was, wenn die intensive schwere Atmung kein Symptom dieser Krankheit ist, sondern die Ursache?“
Nach und nach gelangte er zur festen Überzeugung, dass chronische Überatmung zahlreiche Krankheiten begünstigt oder verursacht, bei denen verengte Blutgefäße eine Rolle spielen. Mit dieser Erkenntnis erging es Buteyko wie schon vielen vor ihm in der Wissenschaft: Mit einer neuen revolutionären „Idee“ macht man sich vor allem bei Kollegen oft nicht besonders beliebt.

 

Konstantin Buteykos Forschungslabor in Akademgorodok


Ein russisches Silicon Valley

Ende der 50er-Jahre entstand in einem Stadtteil von Novosibirsk „Akademgorodok“1, ein Standort für die forschende Wissenschaftselite Russlands. Dort trieb Buteyko – unterstützt vom Staat – seine Forschungen voran. Diese bestätigten seine Annahme von der Wichtigkeit des CO2 für die Gesundheit. Seine Behandlungsmethoden zeigten durchschlagende Erfolge und so nahmen Neid und Missgunst in der Kollegenschaft immer mehr zu. Sein Labor und seine Ausrüstung wurden zerstört, Intrigen gesponnen und er verlor Team und Unterstützung.

Späte Anerkennung

Jahrelang praktizierte er nun ohne Anstellung und auf Spenden angewiesen (private Dienstleistungen waren zu dieser Zeit in der UdSSR verboten). Erst in den 80er-Jahren wurde seine Methode an der Akademie in Moskau „wiederentdeckt“ und als Methode zur Behandlung von Hypokapnie (Mangel an CO2/Kohlendioxid) empfohlen. 1987 war es Konstantin Buteyko 2 endlich möglich, seine eigene Klinik in Moskau zu eröffnen.3

Weltweite Erfolge

Durch Alexander Stalmatski, einen Schüler Buteykos wurde außer in Russland vor allem in Australien erfolgreich behandelt und geforscht. Im Laufe der Jahre gewann die „Buteyko-Methode“ zur Behandlung und Heilung von chronischen Erkrankungen auf der ganzen Welt mehr und mehr Anhänger. Im Jahr 2003 verstarb Konstantin Buteyko im Alter von 80 Jahren an den Langzeitfolgen eines Autounfalls. Und auch wenn man ihm nachsagt, gegen Ende seines Lebens etwas „schrullig“ und „esoterisch“ geworden zu sein, belegen auch aktuelle Studien die Wirksamkeit seiner Methoden.

Allerdings begleiten nach wie vor akademische Zweifel – die sich nun vor allem auf mangelnde Einhaltung der Forschungsstandards berufen – die therapeutischen Methoden Buteykos. Nicht wegdiskutieren lässt sich allerdings, dass viele Mediziner und Atemtrainer auf der ganzen Welt mit den Erkenntnissen und der Methode Konstantin Buteykos beeindruckende Behandlungserfolge bei Asthma und anderen Atemwegserkrankungen erzielen.



Buteyko: „Das ,geräuschvolle und tiefe‘ Atmen eines Asthmatikers wurde immer als das Zeichen einer Krankheit angesehen. Niemand konnte jemals annehmen, dass dieses ,tiefe Atmen‘ der Grund des bronchialen Asthmas ist und eine tiefere Atmung das Auftauchen der Symptome der Krankheit hervorrufen könnte.“

1 https://www.theguardian.com/artanddesign/gallery/2016/jan/05/akademgorodok-academy-town-siberia-science-russia-in-pictures

2 Quellen zu Konstantin Buteykos Leben:

„The Life of Konstantin Pavlovich Buteyko“, Buteyko Clinic, https://buteykoclinic.com/about-dr-buteyko/

„Doctor Konstantin Buteyko“, Buteyko.com, http://www.buteyko.com/method/buteyko/index_buteyko.html

„The Hisotry of Professor P. Buteyko“, LearnButeyko.org., http://www.learnbuteyko.org/the-history-of-professor-kp-buteyko

3 Eine Vielzahl von Buteykos Aufzeichnung finden Sie auf Patrick McKeowns Website unter:

https://tinyurl.com/y3lbfhx2



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