Atemübungen als Doping-Methode

Atemübungen als Doping-Methode

Ein einfaches Mittel zur Leistungssteigerung.

Erythropoetin, kurz genannt auch EPO, ist das wahrscheinlich bekannteste und „beliebteste“ Dopingmittel. Vor allem für Ausdauersportler ist die Wirkung verlockend. Denn EPO erhöht den Anteil der roten – für den Sauerstofftransport verantwortlichen – Blutkörperchen (= Erythrozyten) und steigert in Folge die Leistungsfähigkeit. EPO-Doping wird in der Regel mit einer Spritze intravenös oder subkutan verabreicht. Es geht aber auch anders! Atemübungen sind auf keiner Dopingliste zu finden, können aber die gleiche Wirkung erzielen wie dopen mit EPO.

Blutdoping

Den gleichen leistungssteigernden Effekt kann man übrigens auch durch Blutdoping erzielen. Beim Blutdoping wird dem Körper Wochen vor dem Wettkampf Blut entnommen und kühl gelagert. Der Körper beginnt daraufhin rote Blutkörperchen zu produzieren, um den Verlust wieder auszugleichen. Kurz vor dem Wettkampf bekommen die Athleten dann ihr Blut via Transfusion wieder retour. Das Ergebnis: Man profitiert von einer erhöhten Menge an Erythrozyten und steigert so die Sauerstoffsättigung im Blut sowie die Leistungsfähigkeit.

Unser Körper als EPO-Produzent

Das Spannende an EPO ist, dass es sich um ein körpereigenes Hormon handelt. Es wird in der Niere gebildet und regt die Produktion von roten Blutkörperchen im Rückenmark an. Mehr rote Blutkörperchen erhöhen die maximale Sauerstoffaufnahme des Blutes. VO2max gilt als das Maß zur Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme: V = Volumen, O2 = Sauerstoff, max = Maximum. Das bewirkt eine Steigerung des Ausdauerpotenzials. Eine hochwirksame und legale Methode, die EPO-Produktion in unserem Körper anzuregen, ist die Praxis vieler Sportler*innen, Höhentrainingslager zu absolvieren. Dabei muss sich der Körper an Training mit geringerer Sauerstoffzufuhr anpassen und erhöht automatisch die Sauerstoffaufnahmekapazität des Blutes.

Trainingsmethode: Hol den Berg zu dir

Um diesen Trainingseffekt zu erzielen, ist es allerdings gar nicht zwingend notwendig, sein Training in die Berge zu verlagern. Mit den richtigen und korrekt angewandten Atemreduktions- bzw. -anhaltetechniken lässt sich ein Höhentrainingslager nämlich überall ganz einfach simulieren. Atemanhaltetechniken verbinden die Vorteile von Höhen- und intensivem Intervalltraining miteinander. Dabei vereinen sie sowohl die Folgewirkung von Sauerstoffmangel (Hypoxie) als auch erhöhtem Kohlendioxidanteil (Hypokapnie). Training mit Atemanhalten stellt eine Belastungssteigerung dar, die, richtig ausgeführt, die gleichen Vorteile mit sich bringt, wie Doping mit EPO:


Sensibilisierung auf Kohlendioxidmangel

Erhöhung der Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren und höhere VO2max

Steigerung der Ausdauer bei gleichzeitiger Reduzierung von Ermüdungserscheinungen (weniger Milchsäureproduktion)

Verbesserung der Atemleistung im Allgemeinen


Atemanhaltetechniken lassen sich sowohl beim Gehen, Laufen, Radfahren oder Schwimmen praktizieren. Für jede dieser Sportarten gibt es eine Reihe von Trainer*innen und Sportler*innen, die dies mit höchster Effizienz und beispiellosem Erfolg praktiziert haben.

Leistungssteigerung durch Luftanhalten

Sowohl bei Freizeit- und Hobbysportler*innen als auch bei hochtrainierten Profis lassen sich – bei richtig durchgeführten Atemanhalte-Trainingsübungen – bereits nach wenigen Einheiten merkliche Fortschritte feststellen. Grundsätzlich gilt aber, dass Atemanhaltetechniken mit längerer Anhaltedauer und höherer Luftnot sehr anspruchsvoll und herausfordernd sein können. Es ist daher unbedingt anzuraten, das Okay einer ärztlichen Fachperson einzuholen. Solche Techniken sollten nur angewandt und trainiert werden, wenn eine gute körperliche Leistungsfähigkeit als Basis vorhanden ist.


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